"Mord im Kloster. Zur Bewältigung von Gewalttaten in religiösen Gemeinschaften des Mittelalters"

Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Mitarbeiterreihe "Wir forschen. Für Sie." der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, 16. Mai 2012, 18.15h, Karlstraße 4

 

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften lädt die interessierte Öffentlichkeit ein, sich durch die Mitarbeitervorträge ein Bild von der wissenschaftlichen Arbeit und den Forschungsgebieten, die an der Akademie vertreten sind, zu machen. Ziel der beliebten Veranstaltungsreihe „Wir forschen. Für Sie.“, die vor neun Jahren erstmals stattfand, ist der Dialog mit der Öffentlichkeit, denn nach den Vorträgen gibt es Gelegenheit, Fragen zu stellen und mit den Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen.

Heisterbach Wilhelm Steuerwald 1863     Abbildung: Wilhelm Steuerwaldt (1815-1871), Klosterruine Heisterbach im Schnee. Foto: Enmerkar

Am Mittwoch, dem 16. Mai 2012, wird die Reihe mit dem Vortrag „Mord im Kloster. Zur Bewältigung von Gewalttaten in religiösen Gemeinschaften des Mittelalters“ fortgesetzt. Die beiden Historiker Dr. Stefan Burkhardt und Dr. Julia Dücker (beide arbeiten an dem Akademie-Projekt „Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle“) werden ein uns bislang wenig bekanntes dunkles Kapitel aus der Geschichte näherbringen, welches den Aspekt der Gewalttaten an Klöstern im Mittelalter aufgreift und wie wir ihn in dieser Weise nur durch Umberto Eco kennen: „Der Name der Rose“ hat uns die Welt mittelalterlicher Klöster lebendig vor Augen geführt: Abgelegen in den Bergen liegt eine Abtei, in der Mönche zusammen leben, beten und arbeiten. Doch mitten unter ihnen treibt ein Mörder sein Unwesen und verbreitet Angst und Schrecken. Tatsächlich sind Gewaltakte im kirchlich-monastischen Bereich in zahlreichen Quellen aus dem Mittelalter dokumentiert. Solche Taten erschütterten religiöse Gemeinschaften in ihren Grundfesten und warfen Fragen nach den Beweggründen der Täter und dem Umgang mit Leben und Tod auf. Dabei wurden auch ganz grundsätzlich Vorstellungen von einem gottgefälligen Leben diskutiert: Wie sollte eine Gesellschaft geordnet sein, um Gott zu dienen? Wie konnte Frieden zwischen den Menschen gewährleistet werden? Wer hatte welche Aufgaben zu erfüllen? Konnte man vielleicht in der Natur Antworten auf diese Fragen finden?

Historiker der Heidelberger Akademie der Wissenschaften laden Sie ein, die Gedankenwelt mittelalterlicher Klöster kennenzulernen.

 

Die Reihe ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Die Reihe wird am 23. Mai 2012 mit dem Vortrag „Jubelschall und Totenklage - Die Funktionen mittelalterlicher Glocken im Spiegel ihrer Inschriften“ fortgeführt.

 

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, gegründet 1909, ist die wissenschaftliche Akademie des Landes Baden-Württemberg und eine der acht deutschen Akademien der Wissenschaften. Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung verantwortet sie derzeit 22 Forschungsvorhaben, in denen etwa 230 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die rund 270 gewählten Mitglieder der Heidelberger Akademie treffen sich als herausragende Vertreter ihrer jeweiligen Disziplin regelmäßig zum fächerübergreifenden Gespräch, die Akademie veranstaltet wissenschaftliche Tagungen sowie öffentliche Vortragsreihen. Mit der 2002 erfolgten Einrichtung eines Nachwuchskollegs (WIN-Kolleg), der Ausrichtung der „Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler“ sowie durch die Vergabe von Forschungspreisen fördert sie herausragende jüngere Exponenten der Wissenschaft.

 

Datum: 16. Mai 2012

Beginn: 18:15 Uhr

Ort: Akademiegebäude, Karlstraße 4, Heidelberg

 

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

http://www.haw.uni-heidelberg.de/veranstaltungen/termine.de.html#heute

 

Rückfragen bitte an:

Dr. Herbert v. Bose

Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Telefon: 06221 54 34 00

Fax: 06221 54 33 55

E-Mail: herbert.vonbose@adw.uni-heidelberg.de

Internet: www.haw.uni-heidelberg.de

 

sowie

 

Dr. Ditte Bandini

Mitarbeiterin der Forschungsstelle

„Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway“

Koordinatorin der Veranstaltungsreihe

Telefon: 06221 54 34 60

verantwortlich: Redaktion