Heidelberger Akademie der Wissenschaften verleiht Preise an Nachwuchsforscher

Pressemitteilung vom 30. Mai 2007

„Dulger-Preis“: neue Auszeichnung im Bereich Technikwissenschaften – Akademiepreis 2007, Karl-Freudenberg-Preis 2007, Walter-Witzenmann-Preis 2007: öffentliche Vorstellung am Vorabend der Jahresfeier

 

Dr. Tobias Erhart studierte Bauingenieurwesen an der Universität Stuttgart. Seine neuartigen Modelle lassen Rückschlüsse auf das Verhalten von Festkörpern unter hoher Belastung zu.
(Foto: privat)

 
Dr. Wiebke Katharina Ludwig-Peitsch ist Fachärtzin für Haut- und Geschlechtskrankheiten, sie arbeitet derzeit an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie in Mannheim. Die Promotion erfolgte an der Universität Hamburg, ihr ausgezeichnetes Forschungsprojekt wurde vom Heidelberger Krebsforschungszentrum DKFZ gefördert.
(Foto: Rene Kasper)

 
Die einen sahen in Napoleon den Befreier und Schöpfer des modernen Europa, anderen erschien er als Tyrann, dessen Feldzüge Hunderttausende das Leben kosteten. In ihrem Buch „Der deutsche Napoleon-Mythos. Literatur und Erinnerung 1800 – 1945“, mittlerweile erschienen im Darmstädter Primus Verlag (WBG), präsentiert die Autorin eine ganze Reihe bislang unbekannter, aber kulturwissenschaftlich relevanter Texte über den französischen Feldherrn.
(Foto: privat)

Auf ihrer Jahresfeier am 9. Juni verleiht die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Akademie der Wissenschaften des Landes Baden-Württemberg, vier Preise an Nachwuchsforscher. Verliehen werden der Akademiepreis 2007, der Karl-Freudenberg-Preis, der Walter-Witzenmann-Preis sowie – erstmalig – der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Preis. Die drei erstgenannten sind mit jeweils 6000 Euro dotiert, der neue Preis mit 5000 Euro. Erstmals lädt die Akademie dieses Jahr die Öffentlichkeit zu einer Vorstellung der Preisträger und ihrer ausgezeichneten Arbeiten am Vorabend der Jahresfeier in die Akademie ein. Die Veranstaltung am 8. Juni beginnt um 16 Uhr, Vertreter der Presse sind ebenfalls herzlich eingeladen.

Der Dulger-Preis wurde 2006 von der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Land Baden-Württemberg gestiftet. Der Preis wird künftig jährlich verliehen, prämiert werden vorzugsweise Arbeiten aus dem Bereich der Technikwissenschaften. Erster Dulger-Preisträger ist Dr. Tobias Erhart, ausgezeichnet wird seine Arbeit „Strategien zur numerischen Modellierung transienter Impaktvorgänge bei nichtlinearem Materialverhalten“. Erhart untersucht anhand mathematisch komplexer Modelle das Materialverhalten bei kurzzeitigen und sehr intensiven mechanischen Belastungen von Festkörpern. Vor allem im Ingenieurwesen ergeben sich durch das von ihm entwickelte Modell eine Fülle praktischer Anwendungsmöglichkeiten wie etwa im Bereich Gesteinsabbau oder dem sicherheitstechnischen Schutz von Gebäuden.

Der Akademiepreis 2007 wird Dr. Gunnar Hindrichs verliehen. Hindrichs studierte Philosophie, Geschichte und Musikwissenschaften in Marburg, Tübingen und Heidelberg. Ausgezeichnet wurde seine Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg »Das Absolute und das Subjekt. Untersuchungen zum Verhältnis von Metaphysik und Nachmetaphysik«.

Der Karl-Freudenberg-Preis 2007 geht an Dr. Wiebke Katharina Ludwig-Peitsch, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Ausgezeichnet wird ihre Forschung über das Aktin-bindende Protein Drebrin E2. Ludwig-Peitsch konnte in ihren Arbeiten zeigen, dass dieses ursprünglich in Nervenzellen identifizierte Protein auch außerhalb des Nervensystems weit verbreitet vorkommt und hier an verschiedenen „Schlüsselstellen“ des Aktin-Zytoskeletts im Körper eine Rolle spielt. So ist es einerseits am Aufbau von Verbindungsstrukturen zwischen Zellen, andererseits aber auch an der Ausbildung von Zellfortsätzen und an der Wanderung von Zellen beteiligt, Vorgängen, die miteinander koordiniert ablaufen müssen und deren Störung die Entstehung, Progression und Metastasierung von Tumoren zur Folge haben kann.

Der Walter-Witzenmann-Preis 2007 wird Dr. Barbara Beßlich verliehen. In ihrer germanistischen Untersuchung „Der deutsche Napoleon-Mythos. Literatur und Erinnerung (1800 – 1945)“ konzipiert sie eine Literaturgeschichte des Napoleon-Mythos von 1800 bis 1945 als deutsche Erinnerungs- und kulturelle Bedeutungsgeschichte. Dabei erschließt die Habilitationsschrift bisher unbekanntes Quellenmaterial (rund 250 literarische Napoleon-Texte) und deutet Leittexte, etwa von Hölderlin, Heine und Nietzsche, neu. Wie mit literarischen Napoleon-Texten nach 1933 über Hitler debattiert wurde, zeigt ein eigenes Kapitel.

 

Datum:8. Juni 2007, 16 Uhr
Ort:Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstrasse 4
Veranstaltung:Öffentliche Vorstellung der Forschungsprojekte durch die Preisträger

Datum:9. Juni 2007, 11 Uhr
Ort:Alte Aula der Universität Heidelberg, Grabengasse 2
Veranstaltung:Jahresfeier / Verleihung der Preise



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Dr. Johannes Schnurr
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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Letzte Änderung: 24.05.2018