Erster "Akademiesalon" der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Samstag, 7. Juli 2012, Heidelberg, Karlstraße 4, Akademiegebäude, 16 Uhr und

Sonntag, 8. Juli 2012, Schwetzingen, Schlossplatz 2, 11 Uhr

 

Heidelberg/Schwetzingen. Unter dem Motto „À l’usage des Dames“ („Zum Gebrauch der Damen“) wird erstmalig ein Akademiesalon von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften veranstaltet, bei dem sich alles um das 18. Jahrhundert drehen wird. Stilgerecht findet der Salon am Samstag, dem 7. Juli 2012 in den historischen Räumen des ehemaligen Großherzoglichen Palais am Karlsplatz, welches seit 1920 Sitz der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist, ab 16 Uhr statt. Einen Tag später wird ein leicht abgewandeltes Programm im Palais Hirsch (ebenfalls ein Bau aus dem 18. Jh.) in Schwetzingen ab 11 Uhr zu erleben sein. In Schwetzingen wird zudem ein Serenadenkonzert im Schlosspark, im Moscheehof ab 14:30 Uhr zu hören sein. In den historischen Räumen wird Musik des 18. Jahrhunderts auf historischen Instrumenten gespielt, es werden Köstlichkeiten, wie es sie damals gab, gereicht und zwanglose Gespräche über Musik, Kunst und Bildung des 18. Jahrhunderts geführt.

 

Blauer Salon Foto: HAW, "Blauer Salon" der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. 

 

Der erste Akademiesalon ist dem Aufblühen einer spezifisch weiblichen Kultur in Zeiten der Aufklärung gewidmet – einer Zeit, die Malerinnen wie Angelika Kaufmann, Schriftstellerinnen wie Sophie von La Roche und sogar eine Ärztin wie Dorothea Erxleben hervorbrachte. Der Titel »À l’usage des Dames« bezieht sich auf eine 1765/66 veröffentlichte Sammlung von Claviersonaten Carl Philipp Emanuel Bachs, die dieser speziell für Frauen komponiert hatte. Im Zentrum des Akademiesalons 2012 steht Franziska Danzi, verehelichte Lebrun (1756 –1791): Sie verkörpert das aufstrebende Künstlertum von Frauen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wie kaum eine andere. Mit 16 Jahren debütierte die Tochter des Mannheimer Hofcellisten Innozenz Danzi als Sängerin in der Schwetzinger Hofoper und wurde fortan in ganz Europa als Primadonna gefeiert. Ihr von keinem Geringeren als Thomas Gainsborough gemaltes Portrait gibt ein beredtes Zeugnis von ihrem Ansehen als Künstlerin. In London trat sie auch als Komponistin hervor: 1778 veröffentlichte sie eine Reihe von Sonaten für Clavier mit obligater Violine, die sie für die Aufführung in einem Londoner Salon geschrieben hatte. Die Karriere Franziska Lebruns soll Anlass geben, über Bildung, gesellschaftliche Stellung und berufliche Perspektiven von Frauen im 18. Jahrhundert nachzudenken.

 

Akademiesalon: Die Gespräche führen Silke Leopold (Musikwissenschaftlerin), Vera Nünning (Anglistin), Brigitte Höft (Autorin), Michael Hesse (Kunsthistoriker) und Thomas Maissen (Historiker). Musiziert wird auf einem Hammerflügel und einer Barockvioline. Serenadenkonzerte, die in Heidelberg im Hof der Akademie und im Moscheehof des Schwetzinger Schlossparks erklingen werden, runden die Veranstaltung ab. 

 

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