Buchvorstellung: Die Inschriften des Landkreises Freudenstadt

Mittelalterliche und frühneuzeitliche Inschriften spiegeln kulturelle Vielfalt wider

10. Februar 2017, 18 Uhr, Freudenstadt

 

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften (HAdW) präsentiert im Stadthaus in Freudenstadt den jüngst erschienenen Band der Edition „Deutsche Inschriften“. Dr. Jan Ilas Bartusch wird das von ihm bearbeitete Buch vorstellen.

Der Landkreis Freudenstadt setzt sich aus politisch und konfessionell äußerst heterogenen Regionen zusammen, die am Ende des Alten Reiches zu Württemberg, Vorderösterreich, Hohenzollern, Fürstenberg und anderen, kleineren Herrschaften gehörten. Die daraus erwachsene kulturelle Vielfalt spiegelt sich in den etwa 840 ermittelten Inschriftenträgern deutlich wider.

Einen besonderen Schwerpunkt bilden die 130 Grabmäler, deren Inschriften überwiegend an niederadelige und bürgerliche Laien – vielfach auch an Kinder – und zum geringeren Teil an Geistliche erinnern. Besonderes Interesse wecken darunter die Abtsgrabmäler in der Benediktinerabtei Alpirsbach, deren früheste bereits aus dem 12. Jahrhundert stammen. Unter den insgesamt 54 nachweisbaren Glocken stammen die ältesten aus dem 13. Jahrhundert. Die Planstadt Freudenstadt wurde indessen erst im Jahre 1599 auf Veranlassung Herzog Friedrichs I. von Württemberg gegründet. Ihre Kirche versah der evangelische Landesherr mit bedeutenden, vielfach inschriftlich bezeichneten Altertümern fremder Herkunft, unter anderem mit einem Taufstein und einem hölzernen Lesepult aus dem 11. bzw. 12. Jahr¬hundert. Aber auch der zeitgenössische Bauschmuck des Gebäudes war ehemals ungewöhnlich reich an Bildtiteln, Bibelparaphrasen und Wappen-beischriften. Die katholische Stiftskirche zu Horb am Neckar birgt hingegen noch heute einen außergewöhnlichen Schatz an liturgischen Geräten, deren wertvollste Stücke von Goldschmieden des 15. Jahrhunderts gefertigt wurden. Von geringerer Pracht, in ihren Inschriften aber nicht weniger aufschlussreich, ist die Ausstattung zahlreicher Dorfkirchen. Daneben hat sich im Kreisgebiet eine besondere Vielzahl von Kleindenkmälern erhalten, die über ehemalige Besitz- und Rechtsverhältnisse, aber auch über die Mentalität der Einwohner Aufschluss geben.

 

Medienvertreter sind herzlich eingeladen. Über eine Ankündigung sowie eine Berichterstattung freuen wir uns. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

 

Veranstaltungsort:  Saal des Stadthauses, Markplatz 65, 72250 Freudenstadt

Beginn: 18:00 Uhr

 

Programm

 

Pressekontakt

Dr. Herbert von Bose
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

E-Mail herbert.vonBose@adw.uni-heidelberg.de
Tel.  06221/543400
www.hadw-bw.de

verantwortlich: Redaktion
Letzte Änderung: 27.01.2017