Buddhistische Steininschriften in China - Buchpräsentation

Band Sichuan 1 erhielt Buchpreis für weltbestes Buch zum Thema Buddhismus

15. Juni 2016, 18 Uhr, Heidelberg

 

Die Forschungsstelle „Buddhistische Steininschriften in Nordchina“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hat inzwischen vier Bände vorgelegt, in denen ein Stück chinesische Kulturgeschichte aus der Zeit vom 6. bis zum 10. Jahrhundert n. Chr. untersucht und dokumentiert wird. Zu jener Zeit verwandelten Mönche zum Teil ganze Landschaften durch in Stein gemeißelte heilige Texte (Sutren) in ein Reich des Buddha. Der Forschungsstellenleiter und Balzanpreisträger Lothar Ledderose präsentiert die bisherigen Forschungsergebnisse und spricht dabei u.a. über das größte epigraphische Projekt der Weltgeschichte in der Nähe Pekings.
 

Berg Tai
Die in rot überhöhten Schriftzeichen 
des Diamantsutra am Berg Tai folgen 
den Unebenheiten des natürlichen 
Felsens (Foto: HAdW).
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Ziel des Forschungsprojekts ist die Dokumentation, Analyse und Publikation aller in China in Stein gemeißelten buddhistischen Sutren. Sie finden sich in mehreren Provinzen: Die in Shandong unter freiem Himmel auf felsige Abhänge gemeißelten Schriften sind eine der großen frühen Beiträge Chinas zur Gestaltung von Landschaft. In der Provinz Sichuan tragen die Wände einer Anlage von Kulthöhlen über 340.000 Schriftzeichen, die die Lehre des Buddha über seinen Tod hinaus bewahren. Im Wolkenheimkloster bei Peking wurden Texte im Umfang von über 31 Millionen Schriftzeichen eingemeißelt. Es ist die größte steinerne Bibliothek der Weltgeschichte.
Die Forschungsstelle arbeitet eng mit internationalen Institutionen und Wissenschaftlern zusammen. Die zweisprachigen Bände (chinesisch und englisch) werden zugleich in Deutschland und in China gedruckt. Dieses Projekt der Heidelberger Akademie ist die zurzeit größte und erfolgreichste Kooperation zwischen Deutschland und China auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften.

Professor Dr. Lothar Ledderose wurde 2014 wegen seiner wissenschaftlichen Verdienste zum Kulturbotschafter der Provinz Shaanxi ernannt. Der Band Sichuan 1 erhielt 2015 den Toshihide Numata Buchpreis, der jährlich in Berkeley für das weltweit beste Buch auf dem Gebiet des Buddhismus verliehen wird.

Programm
 

Medienvertreter sind herzlich eingeladen. Über eine Ankündigung sowie eine Berichterstattung freuen wir uns. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
 

Kontakt:
Dr. Herbert von Bose
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Karlstraße 4
69117 Heidelberg
Telefon: 06221/54-3400
herbert.vonbose@adw.uni-heidelberg.de

verantwortlich: Redaktion
Letzte Änderung: 13.06.2016