Konfessionelle Vielfalt zwischen Rhein und Weser - Evangelische Kirchenordnungen im Spannungsfeld von Religion und Politik

14. März 2016, 18 Uhr, Landesarchiv NRW, Münster

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften (HAdW) präsentiert im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen in Münster den jüngst erschienenen Band 21 der Edition „Die evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts“.

Evangelische Kirchenordnungen entstanden im 16. Jahrhundert vor dem Hintergrund des reformatorischen Umbruchs. Sie trugen ordnende Strukturen in die Kirche ein, indem sie Ämter, Liturgie, Predigt und Gottesdienst gemäß der evangelischen Lehre neu definierten. Viele Kirchenordnungen wirkten auch in das gesellschaftliche Leben hinein, auf die öffentliche Fürsorge und die soziale Ordnung sowie mit Regelungen zu den Bereichen von Haus und Familie.
 

KiO_Minden
Titelblatt der Mindener Kirchenordnung, 1530


Der nun vorliegende Band enthält die Kirchenordnungen der Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg, des Hochstifts und der Stadt Minden, des Reichsstifts und der Stadt Herford, der Reichsstadt Dortmund, der Reichsabtei Corvey, der Grafschaft Lippe sowie des Reichsstifts und der Stadt Essen. Hinsichtlich der Reformationseinführung stellt der rheinisch-westfälische Raum eine heterogene Landschaft dar. Er war nicht nur territorial stark zersplittert, sondern auch konfessionell vielgestaltig. Nachdem zahlreiche Territorialherren in den 1530er Jahren die Reformation lutherischer Prägung eingeführt hatten, leiteten einige in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts den Wechsel zum reformierten, an der Theologie Johannes Calvins ausgerichteten Bekenntnis ein. Eine besondere Linie vertraten die Herzöge von Jülich-Kleve-Berg, die zwar einen kirchlichen Reformkurs einschlugen, letztlich aber auf dem Boden der römischen Amtskirche blieben.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Forschungsstelle.

Programm


Medienvertreter sind herzlich eingeladen. Wir bitten um eine Ankündigung. Über eine Berichterstattung freuen wir uns. Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Dr. Herbert von Bose
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Karlstraße 4
69117 Heidelberg
Telefon: 06221/54-3400
herbert.vonbose@adw.uni-heidelberg.de

 

verantwortlich: Redaktion
Letzte Änderung: 07.04.2016