Akademie vergibt vier Preise an junge Wissenschaftler im Gesamtwert von 24.000 Euro

Preisträger stellen ihre Arbeiten vor

 

Im Rahmen ihrer Jahresfeier zeichnet die Heidelberger Akademie der Wissenschaften herausragende junge Wissenschaftler mit vier gestifteten Preisen aus. Am Vortag, dem 23. Mai 2014, stellen die diesjährigen Preisträger ihre Arbeiten der Öffentlichkeit kurz vor. Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Hierzu lädt die Akademie alle Interessierten herzlich ein (Beginn 15 Uhr).

 

Der Akademiepreis wurde 1984 vom Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V. gestiftet, um den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland zu fördern. Er ist mit 6.000 Euro dotiert. Die Preisträger werden abwechselnd durch die Mitglieder der Mathematisch-naturwissenschaftlichen und der Philosophisch-historischen Klasse der Akademie vorgeschlagen.

Dieses Jahr geht der Akademiepreis an Dr. Mathieu Le Tacon (Jg. 1980) für seine Arbeit „Lichtstreuexperimente. Korrelationseffekte in komplexen Materialien.“ Mit Hilfe der erst vor kurzem entwickelten höchstauflösenden resonanten Röntgenspektroskopie (RIXS) gelang es Herr Le Tacon und seinem Team, das Auftreten von Spinfluktuationen in keramischen Hochtemperatur-Supraleitern nachzuweisen.
Der Preisträger studierte Fundamentale Physik und Festkörperphysik an der Universität Paris XI. 2006 wurde er an der Universität Paris VII promoviert. Von 2007 bis 2009 arbeitete der Physiker an der European Synchrotron Radiation Facility. Seit 2009 ist Dr. Le Tacon Leiter der Inelastic Photon Scattering Group in der Abteilung für Festkörper-Spektroskopie am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart.


Anlässlich des 100. Geburtstages von Karl Freudenberg wurde 1986 von der Freudenberg Gruppe der ebenfalls mit 6.000 Euro dotierte Karl-Freudenberg-Preis gestiftet. Prämiert werden jährlich herausragende Arbeiten junger baden-württembergischer Wissenschaftler aus dem Bereich der Naturwissenschaften, vor allem aus Chemie und Biologie.

2014 geht der Karl-Freudenberg-Preis an Dr. Michael Floßdorf (Jg. 1982) für seine Dissertation „Stochastic T cell fate decisions“. Herr Floßdorf untersucht in seiner Arbeit die Entwicklung von T-Immunzellen zu kurzlebigen Effektorzellen und langlebigen Gedächtniszellen. Durch Kombination von mathematischer Modell-bildung und statistischen Analysen ist es ihm gelungen, einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung moderner Zelltherapie-Ansätze mit Immunzellen zu leisten, um Patienten mit abgeschwächter Immunreaktion vor Infektionen zu schützen.
Nach seinem Physikstudium an der Universität Heidelberg mit einjährigem Auslandsaufenthalt an der Michigan State University (Master of Science), hat der Preisträger seine hier ausgezeichnete Doktorarbeit im Bereich Systembiologie am DKFZ in Heidelberg in der Abteilung „Theoretische Systembiologie“ von Prof. Thomas Höfer angefertigt.


1997 stiftete der Unternehmer Dr. Walter Witzenmann den mit 6.000 Euro dotierten Walter Witzenmann-Preis, um den kultur-wissenschaftlichen Nachwuchs in Baden-Württemberg zu fördern.

Preisträger in diesem Jahr ist Dr. Tobias Dangel (Jg. 1979), der für seine Arbeit „Hegel und die Geistmetaphysik des Aristoteles“ ausgezeichnet wird. Das Ziel der Arbeit ist, die zentrale Bedeutung des Aristotelischen Geistbegriffs für Hegel herauszuarbeiten. Herr Dangel stellt sowohl dessen systematische Stellung im Denken des Aristoteles als auch die Hegelsche Deutung und Umdeutung dar. Dabei zeigt er Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden klassischen Geisttheorien auf und belegt ihre bleibende philosophische Bedeutung.
Tobias Dangel studierte Philosophie, Gräzistik und Mathematik in Heidelberg und Siena, war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und wurde 2011 in Heidelberg in Philosophie promoviert. Seit 2011 ist er wissenschaftlicher Assistent am Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg und arbeitet an dem Habilitationsprojekt „Der Begriff der Freiheit in der antiken Metaphysik – Studien zu Platon, Aristoteles und Plotin“.


Der Ökologiepreis der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung (vormals Sigrid-und-Viktor-Dulger-Preis) wurde im Jahr 2006 zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Baden-Württemberg gestiftet. Der Preis wird seit 2013 für Arbeiten aus geistes-, sozial- und natur- sowie ingenieurwissenschaftlichen Fächern vergeben, die sich mit der Lösung von Umweltproblemen befassen und ist mit 6.000 Euro dotiert.

Dieses Jahr erhält Dr. Patrick Jochem den Preis für seine Dissertation „A CO2 Emission Trading Scheme for German Road Transport“. In seinen Arbeiten zeigt Dr. Jochem die weitreichenden Möglichkeiten der positiven Klimabeeinflussung durch Verkehrsentwicklung und -lenkung auf. Das von Herrn Jochem entwickelte Modell ermöglicht, die Zusammenhänge von Emissionsziel, Kraftstoffnachfrage und Zertifikatepreisen in intra- oder intersektoralen Zertifikatehandelssystemen zu simulieren.
Der Preisträger schloss im Jahr 2005 sein sozialwissenschaftliches Studium an den Universitäten Heidelberg und Mannheim ab. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, zunächst am Büro für Sozialverträgliche Ressourcennutzung, dann am Karlsruher Institut für Technologie und übernahm dann die Aufgabe eines Gruppenleiters am Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion sowie am Deutsch-Französischen Institut für Umweltforschung. Seit 2012 ist er leitender Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karlsruhe Service Research Institute.

 

Veranstaltungsort: Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4, 69117 Heidelberg
Beginn: Freitag, 23. Mai 2014, 15:00 Uhr
 
Die Veranstaltung ist öffentlich. Medienvertreter sind herzlich eingeladen. Wir bitten um Ankündigung. Über eine Berichterstattung freuen wir uns.
 

Kontakt:

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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verantwortlich: Redaktion
Letzte Änderung: 22.05.2014