Das Großherzogliche Palais am Karlsplatz


Der Sitz der Akademie der Wissenschaften ist ein typischer Adelshof der Barockzeit. Die fast vollständig erhaltene Gesamtanlage, die qualitätvolle Ausführung der Architektur im Detail und die gepflegte alte Ausstattung machen das Haus zu einem der bedeutendsten Baudenkmäler des 18. Jahrhunderts in Heidelberg.

Aufgrund seiner privilegierten Lage unmittelbar unterhalb des Schloßes war das Grundstück stets im Besitz führender Persönlichkeiten des kurfürstlichen Hofes gewesen. Nach der Stadtzerstörung im Orléans'schen Krieg 1689/93 begann man hier um 1710 mit dem Bau eines Stadtpalais für den Geheimen Regierungsrat und Kameraloberamtmann Carl Philipp Freiherr von Hundheim. Der Bautypus ist der eines beidseitig in die Straßenfront eingebundenen Wohngebäudes mit Durchfahrt zum dahinterliegenden Hof und Terrassengarten. Das Palais unterscheidet sich in seiner großzügigen Disposition und Eleganz deutlich von den übrigen Heidelberger Adelshöfen dieser Zeit und verrät in bezug auf die Grundrißeinteilung und das Formenrepertoire die Hand eines auf der Höhe seiner Zeit stehenden Architekten französischer Schulung (Louis Rémy de La Fosse).

Nachdem das Schloß 1767 durch Blitzschlag unbewohnbar geworden war, diente das Gebäude dem pfälzischen Kurfürsten und später dem Großherzog von Baden als Residenz. Seit 1920 ist das Anwesen Sitz der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Die Räumlichkeiten in der Beletage sowie der Innenhof des Großherzoglichen Palais sind der Öffentlichkeit am Tag des offenen Denkmals (i. d. R. der zweite Sonntag im September) zugänglich.

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Außenansicht der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
(Aufnahme: Foto-Gärtner, Heidelberg)
 
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Sitzungssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
(Aufnahme: Foto-Gärtner, Heidelberg)
 
Treppenaufgang
Treppenhaus der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
(Aufnahme: Foto-Gärtner, Heidelberg)
 
verantwortlich: Redaktion
Letzte Änderung: 08.07.2014