„Molekulare Tumordiagnostik: Wichtige und ungeliebte Wahrheiten“

Pressemitteilung vom 13. Dezember 2007

Öffentlichen Sitzung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften an der Universität Stuttgart – Präsentation des Akademiekollegs für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Baden-Württemberg

 

Das WIN-Programm zeichnet sich durch Interdisziplinarität und großen Freiraum für die Jungwissenschaftler aus. Für zahlreiche Kollegiaten aus den bisher geförderten Projekten erwies sich das Programm als Sprungbrett in eine Karriere als Forscher.
(Foto: Akademie/Oestergaard)

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, wissenschaftliche Landesakademie Baden-Württembergs, lädt die interessierte Öffentlichkeit zu ihrer auswärtigen Öffentlichen Sitzung an der Universität Stuttgart ein. Sie findet am Samstag, dem 15. Dezember, um 11 Uhr im Rathaus der Stadt Stuttgart statt. Den wissenschaftlichen Vortrag hält Prof. Dr. Werner Franke. Er ist Professor für Biologie und arbeitet am Deutschen Krebsforschungszentrum im Heidelberg. Franke ist Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Akademie; unter dem Titel „Molekulare Tumordiagnostik: Wichtige und ungeliebte Wahrheiten“ beleuchtet er die Möglichkeiten und Verfahrensweisen der modernen Tumordiagnostik.

Während bis vor wenigen Jahrzehnten der Pathologe das Vorliegen und die Art eines Tumors ausschliesslich im mikroskopischen Bild nach morphologischen Kriterien beurteilte, ist in jüngerer Zeit eine Fülle von molekularen Kriterien und Reagenzien erarbeitet worden, die zunehmend mehr zur Ansprache des Zelltyps, der Herkunft und des wahrscheinlichen Wachstumsverhaltens des bestimmten Tumors eingesetzt werden. Der oft verblüffend grosse diagnostische Wert der Molekularbiologie erweist sich vor allem dann, wenn die Tumorzellen selbst morphologisch kaum ansprechbar sind („gering differenziert“) bzw. an einem vom Ursprungsort weit entfernten Ort des Körpers angetroffen werden („Fern-Metastasen“). Die Forderung wird deshalb erhoben, dass – unabhängig von therapeutischen Möglichkeiten – die Tumordiagnostik ständig weiter verbessert und auf höchstmöglichem Niveau durchgeführt wird. Kosten – die hier ohnehin erträglich erscheinen – dürfen auch in Deutschland kein Grund sein, mit Falschdiagnosen zu leben bzw. zu sterben.

Desweiteren stellt Akademiemitglied Prof. Dr. Willi Jäger der Öffentlichkeit das WIN-Kolleg vor. Das WIN-Kolleg hat zum Ziel, herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchs in Baden-Württemberg in Projekten fächerübergreifender Forschung zu fördern. Jungen Wissenschaftlern, die an interdisziplinärer Kommunikation interessiert sind, wird damit ein Forum für die wissenschaftliche Kooperation angeboten, das es in dieser Form bisher nicht gibt. Nachdem das 2002 aufgelegte und vom Land Baden-Württemberg jährlich mit 900.000 Euro ausgestattete Programm zweimal hervorragend evaluiert wurde, wird es seit Mitte diesen Jahres mit einem neuen Schwerpunkt „Der menschliche Lebenszyklus – biologische, gesellschaftliche, kulturelle Aspekte“ fortgeführt.

 

Im Anschluss an die Öffentliche Sitzung lädt die Akademie der Wissenschaften zu einem Empfang im Rathaus ein.

Datum:15. Dezember 2007
Beginn: 11.00 Uhr
Ort:Rathaus der Stadt Stuttgart, Grosser Sitzungssaal

Die Veranstaltung ist nicht öffentlich. Um eine Akkreditierung von Journalisten wird gebeten.



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Uta Hüttig
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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Letzte Änderung: 24.05.2018