Junge Forscher von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet

Pressemitteilung vom 5. Juni 2008

Landesakademie Baden-Württemberg verleiht Preise von über 20.000 Euro – „Die Nachwuchsförderung ist ein zentrales Anliegen der Akademie“

 

Im November 2004 gelang dem Stuttgarter Physiker mit seinem Team erstmals die experimentelle Untersuchung der Eigenschaften eines Bose-Einstein-Kondensats aus Chrom-Atomen.
(Foto: privat)

 
Wie interagieren die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, mit ihrer Umgebung? Wie verläuft der Stoffaustausch, wie gelangen Proteine in sie hinein und wie wieder hinaus? Dr. Martin van der Laan gelang erstmalig mit gereinigten Proteinen und synthetischen Membranen die Insertion eines Vorstufenproteins der Mitochondrien
(Foto: privat)

 
Zacharias Geizkofler diente dem Hause Österreich und den protestantischen Reichsfürsten, mit viel Geschick half er den „Großen Türkenkrieg“ zu finanzieren. Doch eines verlor er bei all seinem Einsatz für seine Herrn niemals aus dem Auge: den eigenen sozialen und ökonomischen Aufstieg. Die Untersuchung von Alexander Sigelen über die Biografie des Reichspfennigmeisters wirft ein spannendes Licht auf die Zeit um 1600.
(Foto: privat)

 
Assistenzsysteme sollen nicht nur den Fahrkomfort, sondern auch die Fahrsicherheit erhöhen. Doch Verkehrssituationen im Computer vorauszuberechnen bleibt aufgrund ihrer enormen Komplexität schwierig – hier erweist sich das von Dr.-Ing. Nico Kämpchen entwickelte Verfahren der Sensorsignalverarbeitung als zukunftsträchtig.
(Foto: privat)

Auf ihrer Jahresfeier am 14. Juni verleiht die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, wissenschaftliche Landesakademie Baden-Württemberg, vier Preise an Nachwuchsforscher. Verliehen werden der Akademiepreis 2008, der Karl-Freudenberg-Preis, der Walter-Witzenmann-Preis sowie der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Preis. Die drei erstgenannten sind mit jeweils 6000 Euro dotiert, der Dulger-Preis mit 5000 Euro. Am Vorabend ihrer Jahresfeier lädt die Akademie die Öffentlichkeit zu einer Vorstellung der Preisträger und ihrer ausgezeichneten Arbeiten in das Schmitt-Hennerhaus ein. Die Veranstaltung am 13. Juni beginnt um 16 Uhr, Vertreter der Presse sind ebenfalls herzlich eingeladen. „Die Nachwuchsförderung ist ein zentrales Anliegen der Akademie“, so der amtierende Präsident Prof. Dr. Dr.-Ing. E.h. Hermann H. Hahn. „Als Landesakademie möchten wir mit diesen Preisen, wie auch mit den beiden von uns aufgelegten Förderprogrammen für junge Wissenschaftler, bewusst Akzente für ein wissenschaftsfreundliches Klima im Land setzen sowie einen aktiven Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Forschungsstandortes Baden-Württemberg leisten.“

Der Akademiepreis 2008 wird Dr. Axel Griesmaier verliehen, er studierte Physik an der Universität Stuttgart, wo er auch mit Auszeichnung promovierte. Den Akademiepreis erhält er für seine Doktorarbeit „Erstmalige Bose-Einstein Kondensation von Chrom-Atomen (BCE) und die Untersuchung der in Quantengasen neuartigen dipolaren Wechselwirkungen.

Der Karl-Freudenberg-Preis 2008 geht an den Biologen Dr. Martin van der Laan. Als preiswürdig erkannt wurde seine Forschungsarbeit „Rekonstitution der Membraninsertion von mitochondrialen Vorstufenproteinen“. Seine wissenschaftlichen Untersuchungen über den Import wasserlöslicher wie auch wasserunlöslicher Vorstufenproteine in die zellulären Kraftwerke, erlauben neue Einsichten in die Steuerung von Zellprozessen.

Der Walter-Witzenmann-Preis 2008 wird Alexander Sigelen verliehen. In seiner Untersuchung „Zacharias Geizkofler (1560-1617). Fürstendienst und Familienpolitik. Ein biographische Fallstudie zur politischen Kultur im Heiligen Römischen Reich um 1600“, rekonstruiert er anhand des politischen Handelns, Redens und Denkens des Reichspfennigmeisters Geizkofler die politische Kultur im Heiligen Römischen Reich um 1600 und die häufig nicht bewusst reflektierten Spielregeln der Politik jener Epoche.

Der Dulger-Preis 2008 (Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung) geht an Dr.-Ing. Nico Kämpchen für seine ingenieurswissenschaftliche Arbeit „Feature-Level Fusion of Laser Scanner and Video Data for Advanced Driver Assistance Systems“. Kämpchen erhielt sein Diplom in Elektrotechnik von der Universität Stuttgart, einen Master of Science in Künstlicher Intelligenz von der University of Edinburgh und promovierte an der Universität Ulm. Seit 2006 ist er Angestellter der BMW Forschung und Technik GmbH.

Kämpchen gelang es, neue Algorithmen für die Sensorsignalverarbeitung zu entwickeln, was künftig wesentlich präzisere Bewegungsschätzungen für Fahrzeuge in kritischen Situationen ermöglicht.

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, wiedergegründet im Jahre 1909, ist die Landesakademie Baden-Württembergs und eine der acht deutschen Akademien der Wissenschaften. Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung verantwortet sie derzeit 21 Forschungsvorhaben, in denen etwa 240 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die rund 180 gewählten Mitglieder der Heidelberger Akademie treffen sich als herausragende Vertreter ihrer Disziplin regelmäßig zum fächerübergreifenden Gespräch, die Akademie veranstaltet wissenschaftliche Tagungen sowie öffentliche Vortragsreihen. Mit der 2002 erfolgten Einrichtung eines Nachwuchskollegs (WIN-Kolleg), der Ausrichtung der „Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler“ sowie durch die Vergabe von Forschungspreisen fördert sie herausragende jüngere Exponenten der Wissenschaft.

 

Datum:13. Juni 2007, 16 Uhr
Ort:Schmitt-Hennerhaus, Heiliggeiststraße 17
Veranstaltung:Öffentliche Vorstellung der Forschungsprojekte durch die Preisträger

Datum:14. Juni 2007, 11 Uhr
Ort:Alte Aula der Universität Heidelberg, Grabengasse 2
Veranstaltung:Jahresfeier / Verleihung der Preise



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Dr. Johannes Schnurr
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Letzte Änderung: 24.05.2018