Heidelberger Akademie der Wissenschaften vergibt vier Preise im Gesamtwert von 24.000 Euro an junge Wissenschaftler – Am 11. Mai 2012 stellen die Preisträger ihre Arbeiten der Öffentlichkeit vor

Heidelberg. Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften vergibt jährlich vier Preise, mit denen herausragende wissenschaftliche Leistungen junger Forscherinnen und Forscher ausgezeichnet werden. Am 11. Mai 2012 um 15 Uhr werden die Preisträger ihre Arbeiten der Öffentlichkeit kurz vorstellen. Hierzu lädt die Akademie alle Interessierten herzlich ein.

Die Veranstaltung findet im Akademiegebäude in der Karlstraße 4 statt. Einen Tag später, am 12. Mai 2012, erfolgt die Preisverleihung im feierlichen Rahmen der Jahresfeier der Akademie.

 

Preise und Preisträger:

 

Foto Simone Berkel Pm

Hm 2 Mutschler Pm

Maier

Alexander Sell

Dr. Simone Berkel

 

Dr. Hannes Mutschler

Dr. Felix K. Maier                                Dr. Alexander Sell
           

 

Der Akademiepreis wurde 1984 vom Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V. gestiftet, um den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland zu fördern. Er ist mit 6.000 Euro dotiert. Die Preisträger-Vorschläge erfolgen abwechselnd durch die Mitglieder der Mathematisch-naturwissenschaftlichen und der Philosophisch-historischen Klasse der Akademie. Dieses Jahr geht der Akademiepreis an Frau Dr. Simone Berkel (Jg. 1976) für ihre Arbeit „Identifizierung und funktionelle Analyse von SHANK2-Mutationen bei mentaler Retardierung und Autismus“. In der Dissertation gelingt es der Wissenschaftlerin, neue Gene zu identifizieren, die bei der Entstehung von Autismus – einer Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns – eine Rolle spielen. Dadurch lassen sich neue Einblicke in die Funktion dieser Gene sowie in die Fehlfunktion des entsprechenden zellulären Netzwerks gewinnen. Berkel studierte „Molekulare Medizin“ an der Universität Erlangen (Diplom 2007) und schloss parallel zum Studium eine Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin ab. Sie wurde 2007 in der ersten Runde des CellNetworks Phd-Programms für eine dreijährige Förderung während Ihrer Promotionszeit ausgewählt. 2008 wurde sie Mitglied der Graduiertenschule HBIGS (Hartmut-Hoffmann-Berling International Graduate School) und des Exzellenzclusters Heidelberg CellNetworks.

 

Anlässlich des 100. Geburtstages von Karl Freudenberg wurde bereits 1986 von der Weinheimer Firma Freudenberg der mit 6.000 Euro dotierte Karl-Freudenberg-Preis gestiftet. Prämiert werden jährlich herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der Naturwissenschaften, vor allem aus Chemie und Biologie. Der Preis dient ebenfalls der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Baden-Württemberg. 2012 geht der Preis an Dr. Hannes Mutschler (Jg. 1980) für seine Forschungsarbeit mit dem Titel "A Novel Mechanism of Programmed Cell Death in Bacteria by Toxin-Antitoxin Systems Corrupts Peptidoglycan Synthesis". Die Aktivierung bakterieller Toxin-Antitoxin Systeme, hat sich gezeigt, führt zum programmierten „Selbstmord“ von Bakterien. Dies ist vor allem für die Entwicklung neuer Antibiotika relevant. Diesbezüglich konnte Herr Mutschler bahnbrechende Ergebnisse erzielen, die zudem durch ihren Bezug zu Ehec hoch aktuell sind. Der Wissenschaftler studierte Biophysik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Diplomarbeit fertigte er an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich an. Danach wechselte er zum Max-Planck-Institut für medizinische Forschung nach Heidelberg und wurde an der Universität Heidelberg promoviert.

 

1997 stiftete der Unternehmer Dr. Walter Witzenmann den mit 6.000 Euro dotierten Walter Witzenmann-Preis, um den kulturwissenschaftlichen Nachwuchs im Land Baden-Württemberg zu fördern. Dieses Jahr erhält Dr. Felix K. Maier (Jg. 1981) den Preis für seine Arbeit "Überall mit dem Unerwarteten rechnen – Die Kontingenz historischer Prozesse bei Polybios". In seiner Dissertation untersucht der Wissenschaftler das Geschichtsverständnis des Polybios, der als wichtigster Historiograph des Hellenismus gilt. Polybios ist zudem der einzige Geschichtsschreiber jener Epoche, von dem sich längere Texte erhalten haben. Maier fragt nach dem Geschichtsbild des antiken Autors, indem er das Problem der Konzeption historischer Abläufe und der Rolle des Individuums im historischen Prozess untersucht. Der diesjährige Walter Witzenmann-Preisträger studierte Latein, Geschichte und Griechisch an den Universitäten Eichstätt und Freiburg, wo er 2011 nach einem längeren Aufenthalt als Graduate Student an der Universität Oxford, auch promoviert wurde.

 

Der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Preis wurde im Jahr 2006 von der Sigrid-und-Viktor-Dulger-Stiftung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Land Baden-Württemberg gestiftet. Der Preis wird jährlich für wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der Technikwissenschaften einschließlich technikbezogener Arbeiten aus benachbarten Fächern verliehen und ist mit 6.000 Euro dotiert. Diesjähriger Preisträger ist Dr. Alexander Sell (Jg. 1981), der für seine Arbeit „Nichtlineare Spektroskopie mit einer hochintensiven THz-Lichtquelle“ ausgezeichnet wird. Darin befasst er sich mit einem Gebiet der Quantenelektronik, konkret mit der nichtlinearen Wechselwirkung ultrakurzer elektromagnetischer Feldtransienten mit Ladungsträgern und Spins in Festkörpern. Die Anwendungen dieser direkten magnetischen Spin-Manipulation mittels THz-Transienten können im Bereich zukünftiger, extrem schneller magnetischer Speicherverfahren liegen. Der Preisträger studierte Physik an der Universität Konstanz, wo er promoviert wurde. Zurzeit absolviert er einen Postdoc-Aufenthalt am renommierten Massachusetts Institute of Technology, welches durch ein Stipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung finanziert wird.

 

Datum:                      11. Mai 2012

Beginn:                     15:00 Uhr

Ort:                           Akademiegebäude, Karlstraße 4, Heidelberg

 

Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.

 

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

http://www.haw.uni-heidelberg.de/veranstaltungen/termine.de.html#heute

 

 

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