Von „Gerichtsteufeln“, „Hexen“ und „Peinlichen Halßgerichtßordnungen“

Ab sofort steht das an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften betriebene DFG-Projekt "Deutschsprachige Rechtsquellen in digitaler Edition (DRQEdit)“ online zur Verfügung

 

"DRQEdit" steht für: "Deutschsprachige Rechtsquellen in digitaler Edition". Genauer gesagt handelt es sich um die Image- und (wenn möglich) Volltextdigitalisierung der deutschsprachigen juristischen Erstdrucke (ohne Kirchenordnungen und rein polizeirechtliche Ordnungen) vom Beginn des Buchdrucks bis 1600. Wichtige Quellengruppen innerhalb des Corpus sind:

- Gerichtsordnungen und Malefizordnungen (z.B. die Bamberger Halsgerichtsordnung von 1507)

- Stadtrechtsreformationen (z.B. die Wormser Reformation von 1498)

- Landrechte und Landesordnungen

- Reichsrecht, insbesondere die Reichsabschiede

- Übersetzungen und Darstellungen des römischen Rechts

- (kommentierte) Ausgaben der deutschen Rechtsbücher

- Formelbücher und andere Anleitungen für die juristische Praxis

 

 Peinliche Halszgerichtsordnung 1582  

 

Die Abbildung gibt das Titelblatt des Buches „Peinliche Halszgerichts=Ordnung“ von Markgraf Georg Friedrich I. von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach aus dem Jahre 1582 wider. Es befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek und kann vollständig online gelesen werden.

 

Das Quellencorpus umfasst etwa 450 Drucke bzw. 90.000 Seiten. Davon konnten bisher über 82.000 Seiten gescannt und über 27.000 Seiten im Volltext erfasst werden (in unterschiedlichen Korrekturstadien). In die Online-Version sind derzeit über 72.000 Seiten als Images und über 5.000 Seiten im Volltext eingebunden. Der Bestand soll in der nächsten Zeit zügig ausgebaut werden.

 

Der innovative Charakter dieses Retrodigitalisierungsprojekts liegt zum einen darin, dass bibliotheksübergreifend die zeitgenössische volkssprachige Literatur einer rechtshistorisch wichtigen Epoche unter einer einheitlichen Oberfläche als virtuelle Forschungsbibliothek verfügbar gemacht worden ist. Zum anderen wird eine Erschließung der Texte gerade auch in ihren intertextuellen Bezügen und Abhängigkeiten angestrebt, außerdem die Anreicherung mit Metadaten, die eine elementare Orientierung über die Texte ermöglichen (insbesondere Literaturhinweise sowie eine Zusammenstellung weiterer Ausgaben - ggf. mit URLs).

 

Das Quellenmaterial kann unter http://drqedit.de eingesehen werden.

 

Nähere Informationen über das Projekt finden Sie unter:

http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drqedit-cgi/zeige?dok=ziele

 

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften,

gegründet 1909, ist die wissenschaftliche Akademie des Landes Baden-Württemberg und eine der acht deutschen Akademien der Wissenschaften. Als außeruniversitäre Forschungseinrich­tung verantwortet sie derzeit 22 Forschungsvorhaben, in denen etwa 230 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die rund 260 gewählten Mitglieder der Heidelberger Akademie treffen sich als herausra­gende Vertreter ihrer jeweiligen Disziplin regelmäßig zum fächerübergreifenden Gespräch, die Akademie veranstaltet wissenschaftliche Tagungen sowie öffentliche Vortragsreihen. Mit der 2002 erfolgten Einrichtung eines Nachwuchskollegs (WIN-Kolleg), der Ausrichtung der „Akade­miekonferenzen für junge Wissenschaftler“ sowie durch die Vergabe von Forschungspreisen fördert sie herausragende jüngere Exponenten der Wissenschaft.

 

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

 

Dr. Herbert von Bose

Referent fuer Presse- und Oeffentlichkeitsarbeit

 

Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Karlstraße 4

69117 Heidelberg

 

Telefon: 06221/54 34 00

Fax:      06221/54 33 55

E-Mail:   herbert.vonbose@adw.uni-heidelberg.de

Internet: www.haw.baden-wuerttemberg.de

 

sowie an:

 

Dr. Heino Speer
Projektleiter DRQEdit
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Karlstr. 4
D-69117 Heidelberg
Mailadresse: heino.speer@adw.uni-heidelberg.de

 

verantwortlich: Redaktion
Letzte Änderung: 24.05.2018