Die Neandertaler – Leben und Ausbreitung einer erfolgreichen Menschenform

Öffentlicher Vortrag an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidelberg

20. Oktober 2009, 18.15 Uhr, Akademiegebäude, Karlstraße 4

 

Im Rahmen der jährlich stattfindenden sogenannten „Mitarbeiterreihe“, bei der Mitarbeiter unterschiedlicher Forschungsstellen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Themen aus ihrem Wissensgebiet in allgemeinverständlicher und anschaulicher Art und Weise der Öffentlichkeit vorstellen, wird dieses Jahr Prof. Dr. Michael Bolus Einblicke in das Leben und die Ausbreitung des Neandertalers geben.

 

Derdenker Klein

Der Denker.

Plastische Rekonstruktion eines Ante-Neandertalers (ca. 200.000 Jahre vor heute) von Elisabeth Daynès, Paris, im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle

Copyright: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Juraj Lipták, Foto: Juraj Lipták

 

Über einen Zeitraum von mehr als 200.000 Jahren sehen wir die Neandertaler als ein menschliches ‚Erfolgsmodell‘, bis sich ihre Spuren vor etwa 30.000 Jahren verlieren. Zunächst eine rein europäische Menschenform, begannen sie am Beginn der letzten Eiszeit damit, sich nicht nur innerhalb Europas, sondern bis in Teile Vorder- und Zentralasiens und schließlich in das Altai-Gebiet hinein auszubreiten. Dabei meisterten sie ganz unterschiedliche Klima- und Umweltbedingungen. Dies wäre ihnen ohne entsprechenden kulturellen Hintergrund nicht möglich gewesen. So wissen wir heute, entgegen dem früheren Bild von den Neandertalern, dass sie über erstaunliche Fertigkeiten verfügten. Darüber hinaus gewinnen wir immer wieder auch Einblicke in ihre geistige Welt. Umso verwunderlicher ist ihr scheinbar völliges Verschwinden, kurz nachdem erstmals anatomisch moderne Menschen Europa betreten hatten. Ob hier ein Zusammenhang besteht, ist bis heute unklar. Es werden nicht nur die verschiedenen Facetten aus dem Leben der Neandertaler und ihre Wanderungsbewegungen vorgestellt, sondern auch Überlegungen zu ihrem Ende angestellt.

 

Apl. Prof. Dr. Michael Bolus studierte in Köln und München Ur- und Frühgeschichte, Alte Geschichte und Germanistik. 1997 bis 2007 war er, u. a. als Wissenschaftlicher Assistent, am Lehrstuhl für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie in Tübingen tätig. Seit 2008 ist er Mitarbeiter der Forschungsstelle „The role of culture in early expansions of humans“.

 

 Oestergaard

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, gegründet 1909, ist die wissenschaftliche Akademie des Landes Baden-Württemberg und eine der acht deutschen Akademien der Wissenschaften; 2009 feiert sie ihr 100-jähriges Jubiläum. Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung verantwortet sie derzeit 20 Forschungsvorhaben, in denen etwa 220 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die rund 180 gewählten Mitglieder der Heidelberger Akademie treffen sich als herausragende Vertreter ihrer jeweiligen Disziplin regelmäßig zum fächerübergreifenden Gespräch, die Akademie veranstaltet wissenschaftliche Tagungen sowie öffentliche Vortragsreihen. Mit der 2002 erfolgten Einrichtung eines Nachwuchskollegs (WIN-Kolleg), der Ausrichtung der „Akademiekonferenzen für junge Wissenschaftler“ sowie durch die Vergabe von Forschungspreisen fördert sie herausragende jüngere Exponenten der Wissenschaft.

 

Datum: 20. Oktober 2009

Beginn: 18:15 Uhr

Ort: Akademiegebäude der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4, Heidelberg

 

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.haw.uni-heidelberg.de/veranstaltungen/termine.de.html

 

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Letzte Änderung: 24.05.2018